Style Saturday mit Patrizia Laeri
- Tatjana Kotoric
- vor 3 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 2 Tagen
Wenn ich an eine Powerlady denke, steht Patrizia Laeri ganz weit oben. Was ich an ihr besonders bewundere: Neben ihrer gebündelten Power und dieser unverkennbaren Rebel-Energy lebt sie ihre Weiblichkeit in vollen Zügen. Vielleicht – oder sehr wahrscheinlich – irritiert sie damit so einige männliche Kollegen da draussen 😉.
Man kennt starke Powerfrauen. Man kennt elegante Ladies. Aber beides im gleichen Ausmass in einer Person vereint? Das lässt sich schwer einordnen. Und das ausgerechnet in der Finanzwelt – einem Umfeld, das nach wie vor stark von Männern dominiert wird.
Ja, Patrizia ist eine echte Powerlady. Eine Pionierin in ihrem Feld, die als Role Model vorangeht. Auch modisch. Sie versteht die Macht von Fashion – und setzt sie mit beeindruckender Klarheit ein.
Ich durfte sie zu ihrem Umgang mit Style befragen. Und obwohl ich Patrizia schon gut kenne, habe ich noch einige neue spannende Nuancen entdeckt.
Aber lies selbst. Ready?

Name: Patrizia, Laeri
Alter: 48 Jahre
Beruf: Unternehmerin, Co-Founderin ellexx
Patrizia, wie würdest du deinen Style in 3 Worten beschreiben?
Stark, rebellisch und glamourös:
Drei Worte, die sagen: „Ich gehöre nicht ins System – ich verändere es.“
Was ist dir wichtig bei deinen Outfits – besonders bei Auftritten oder im Job?
Ich brauche Outfits, die zwei Dinge gleichzeitig können: Souveränität ausstrahlen und mich nicht einengen – weder körperlich noch gedanklich.
Auf der Bühne tragen Farben Verantwortung: Dunkles Rot für Passion, Schwarz für Haltung, Silber für Zukunft. Und ja: Kleidung ist Kapital. Studien zeigen, dass der erste Eindruck in 0,1 Sekunden entsteht und Frauen in Führungspositionen doppelt so oft über ihr Aussehen bewertet werden wie Männer.Also: Ich style nicht, um zu gefallen – ich style, um zu signalisieren.
Was ist dein absolutes Lieblingskleidungsstück – und warum?
Röcke. Immer Röcke. Weil sie Bewegung zulassen. Weil sie Geschichte tragen.Und weil sie die hartnäckigste patriarchale Fantasie – „Frauen gehören in die passive Rolle“ – ganz nebenbei widerlegen. Im Rock kannst du sprinten, verhandeln, investieren, rebellieren. Und ja: Im Rock kannst du auch ein FinTech gründen.
Wie würdest du deinen Style in einem Satz beschreiben?
Ein Mix aus Feminismus, Future und Furchtlosigkeit – verpackt in klare Linien, starke Farben und einer Prise Rebellion.
Wie beeinflusst dein Beruf deinen Style?
In der Finanzwelt herrscht noch immer der graue Anzug der 80er, obwohl wir längst in einem vielfältigeren und inklusiveren Zeitalter leben. Mein Style ist meine stille, manchmal laute und feminine Gegenrede. Jedes Outfit ist ein Kommentar zu einem System, in dem Frauen weniger Kapital, weniger Sichtbarkeit und weniger Führungspositionen erhalten. Darum: weniger Uniform, mehr Haltung. Weniger „Dresscode“, mehr Codes brechen.
Wenn dein Style ein Song wäre – welcher wäre es? 🎵
“Express Yourself” – Madonna.
Weil mein Style genau das tut: sich frei machen von Regeln, die nie für uns geschrieben wurden – und laut sagen, wer ich bin.

Welche Marken oder Designer inspirieren dich aktuell?
Ich mag Brands, die Struktur, Storytelling und Substanz verbinden:
Stella McCartney – Nachhaltigkeit ohne moralischen Zeigefinger. Oder Gabriela Hearst – Luxus ohne schlechtes Gewissen; Climate-Responsibility in Couture übersetzt. (Sie hat sogar den CO2-Abdruck ihrer Kollektionen veröffentlicht.). Mara Hoffman – radikal ehrlich, radikal fair. Eine der ersten Designerinnen, die ihre gesamte Produktion auf Slow & Regeneration umgestellt hat. Eileen Fisher – die Hohepriesterin der Circular Fashion. Rücknahmeprogramme seit Jahren, Zero-Waste-Kollektionen, echte Systemveränderung.
Was war dein mutigster Fashion-Moment bisher?
Ein komplett rotes Outfit an einem männerdominierten Finanzkongress. 1000 dunkle Anzüge und inmitten ein leuchtendes Symbol. Und meine bewusste Entscheidung: Ich werde nicht anders und leiser, um in alte Strukturen zu passen. Mode ist ein Mikrofon – auch für inklusivere Finanzen.
Wie bereitest du dich auf einen Auftritt, Dreh oder Event vor?
Auf Bühnen wähle ich Pieces oder Brands, die möglichst nachhaltig produziert und von Frauen geführt werden – oder von Designerinnen stammen, die etwas verändern wollen. Weil Frauen in der Modeindustrie 80 % der Arbeitskraft, aber nur 14 % der Führungspositionen ausmachen.
Was wünschst du dir, dass Menschen über Mode endlich verstehen würden?
Dass Mode kein Konsumgut, sondern ein Impact-Faktor ist. Jedes Kleidungsstück hat einen ökologischen Fussabdruck und eine soziale Handschrift. Fast Fashion macht 10 % der globalen CO₂-Emissionen aus – mehr als internationaler Flugverkehr + Schifffahrt zusammen.Und 75 % der Näherinnen weltweit verdienen unter dem Existenzminimum. Wenn wir bewusster kaufen, sprich weniger, dafür besser – stärken wir Frauen, schützen Ressourcen und verändern eine gesamte Industrie.
Mode ist nicht oberflächlich. Mode ist eine Machtfrage. Und wir Konsumentinnen haben mehr Macht, als wir denken.
Patrizia’s Shopping-Profil:

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Danke, liebe Patrizia – für deine Offenheit und Inspiration! Wirklich grossartig.
Und nicht nur Patrizia’s Styling-Statements sorgen für grosse Aha-Momente, sondern auch ihre tägliche Arbeit, mit der sie Frauen in Sachen Finanzen stärkt. Da kämpft sie wie eine Löwin für Gerechtigkeit und Ausgleich, um den Gap in Sachen Finanzen zwischen den Geschlechtern zu schliessen.
🔥 Grosse News 🔥:
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